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Schildkröte beim Eierlegen |
Um an den letzten Bericht anzuschließen: Ich hatte Glück und wurde am Mittwoch von einem Pickup bis zum Strand mitgenommen. Die einstündige Fahrt führte über eine Erdstraße mit den krassesten Schlaglöcher die ich bisher gesehen habe. An manchen Stellen, an denen die Straße an einem Hang lag, war sie einfach zur Hälfte abgebrochen. An selbigem Strand war ich vor ein paar Wochen schon einmal und habe dort zwei Jungs in meinem Alter kennengelernt, die dort ein Schildkrötencamp betreuen und in einer Holzhütte am Strand wohnen. Dieser erstreckt sich über 18km ohne jegliche Zivilisation. Echt traumhaft!
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Das Schildkrötencamp |
Nachts fuhren wir mit einem Quad den kompletten Strand ab und suchten nach Schildkrötennestern, um die Eier auszugraben und nahe beim Camp in einem eingezäunten Stück Strand wieder einzugraben. Dies ist notwendig, da jede Nacht Eierdiebe unterwegs sind, die die Schildkröteneier ausgraben um sie zu essen und zu verkaufen. Auch wir stießen auf bereits geplünderte Nester und ein paar Männer, die sich unauffällig auf den Strand gelegt und schlafen gestellt hatten.
Nichtsdestotrotz konnten wir die Eier aus 4 Nestern bergen, was jeweils 80-120 Stück waren. Eine Schildkröte konnten wir sogar beim kompletten Legeprozess beobachten. Sie sind dabei wie in Trance und lassen sich auch nicht von Scheinwerferlicht oder Berührungen ablenken. Und tatsächlich laufen ihnen die ganze Zeit Tränen aus den Augen.
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Unser Zeltplatz |
Als uns eines der Eier aus Versehen kaputtging, konnte ich nicht widerstehen und aß es auf. War aber kein besonderer Genuss. Schmeckt wie rohes Hühnerei, nur extrem Fett. Vielleicht lag es auch daran, dass man sie eigentlich mit Limonensaft, Salz und Chili schlürft.
Auf dem Rückweg sahen wir im Scheinwerferlicht des Quads sogar zwei Krokodile aus dem Wasser eines ins Meer mündenten Flusses luken!
Am nächsten Tag halfen wir ca 700 schlüpfenden Schildkröten aus ihren Nestern und ließen sie anschließend ins Meer frei. Das sieht echt lustig aus, wenn alle Schildis gleichzeit schnurstracks ins Meer laufen.
Am nächsten Tag riefen mich einige Freunde an und sagten mir, dass sie das Wochenende an einem Strand ca 4 Stunden nördlich verbringen wollten. Dort blieb ich dann auch bis Sonntag. Wir schlugen unsere Zelte in einem traumhaften Palmenwäldchen direkt am Strand auf, befestigten die Hängematte zwischen zwei Kokospalmen und genossen so die beiden Tage aufs Äußerste. Nachts machten wir ein Lagerfeuer am Strand, spielten Gitarre, sangen und bewunderten den Vollmond.
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Blick morgens aus dem Zelt |
So verging mal wieder ein unbeschreibliches, unvergessliches verlängertes Wochenende.
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