Gestern sind wir zu den Wasserfaelen "Agua azul" gefahren und tatsaechlich ist das Wasser dieses Flusses, der voellig abgelegen, mitten im Urwald liegt, strahlend blau! Die vielen Wasserfaelle enden in verschieden grossen Becken, die durch das kristallblaue Wasser und die beigefarbenen Steine fast wie kuenstlich angelegte Schwimmbecken aussehen.
So verbrachten wir mehrere Stunden an diesem wunderschoenen Fleck und erfrischten uns von Zeit zu Zeit in den Wasserbecken unterm Wasserfall. Spaeter lief ich eine Weile flussaufwaerts, wo der Wald immer dichter wurde. Ich kam mir vor wie in einem Traum. Die Baeume sind komplett zugewachsen mit bluehenden Orchideen, Kakteen und Lianen, die bis zum Boden baumeln. Am Wegrand wuchsen Kaffe- und Cacaobaeume, verschiedene Palmen und auf den Aesten sonnten sich Iguanas.
Nach einer Weile traf ich auf eine kleine indigene Siedlung, wo Frauen Wasser vom Fluss zu ihren Huetten trugen, geschlachtete Huehner wurden am Fluss ausgenommen und Kinder planschten im Wasser. Eine unvergessliche Atmosphaere.
Abends fuhren wir mit dem Bus weiter nach Palenque, eine kleine Stadt am Rande des Urwalds. Dort trafen wir ein paar Hippies, die auf dem Weg zu "Rainbow" waren. Dies ist eine Hippie-Kommune, die in den 60ern entstanden ist und einmal im Monat ihren Standort wechselt.
Kurzerhand schlossen wir uns ihnen an. Auf einem klapprigen Pickup mit aufgebautem Metalgestell ging es ca eine Stunde auf einem Sandweg durch die Pampa. Die Rucksaecke wurden auf dem Dach festgeschnuert und wir sassen oben auf. Kam mir vor wie auf einem Kamel, so sehr schaukelte es auf der Fahrt durch Schlagloecher und Baeche. Man musste nur aufpassen, dass einem keine Palmwedel oder Aeste ist Gesicht schlugen.
Die Kommune befindet sich mitten im Wald an einem Fluss, wo derzeit ca 400 Menschen (die meisten nur fuer ein paar Tage) zelten. Abends gab es ein grosses Lagerfeuer an dem getrommelt, Gitarre gespielt, gesungen und wild getanzt wurde. Fast alle laufen oberkoerper frei rum und manche sogar komplett nackt.
Die Atmosphaere ist einzigartig: man wird immer freundich gegruesst, alle packen an wo Hilfe benoetigt wird und man wird behandelt wie ein Familienmitglied.
Sogar Essen gibt es kostenlos fuer jeden. Heute morgen gab es Hafer mit Fruechten, Milch und Wasser. Sind vorhin wieder in die Stadt gefahren um den Tag bei den beruehmten Maya-Ruinen zu verbringen. Heute Abend geht es dann wieder zurueck zur Kommune.
Morgen oder uebermorgen geht es dann weiter nach Guatemala.
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