Montag, 27. August 2012

Camping-Urlaub am Pazifik

Donnerstag Abend packte ich meinen Schlafsack, Badehose und Sonnencreme ein und machte mich auf zum Treffpunkt, wo schon der Bus und einige andere Studenten warteten. Angekündigt waren 7 Stunden Fahrt für die etwa 350km lange Strecke. Letztendlich brauchten wir jedoch 11, da die Straßen wegen dem starken Regen in den letzten Tagen sehr schlecht befahrbar waren. Teilweise mussten wir sogar die Schaufeln auspacken und extreme Schlaglöcher mit Erde auffüllen.
Bei der Ankunft entschädigte jedoch schon der erste Blick auf Strand und Pazifik die lange Fahrt. Echt traumhaft!
Am nächsten Morgen machte ich mich auf in ein nahegelegenes Dorf, um Wasser zu kaufen. Dort lernte ich ein paar Jungs in meinem Alter kennen, die total nett waren und mir zeigten, wie man Kokusnüsse von den Palmen erntet und anschließend mit der Machete öffnet, um an das Wasser und das Fruchtfleisch zu kommen. Hmmm, das war lecker!
Anschließend erfuhr ich, dass der Bruder des einen in einem Schildkröten-Camp lebt, das nur ca 200m von unserer Bleibe entfernt ist.
Total gediegen! In dem Camp leben 3 Mexikaner etwa in meinem Alter, die tagsüber surfen, Gitarre spielen und sich sonnen, und nachts mit einem Quad den kilometerlangen Strand abfahren, Schildkröteneier aus den Nestern holen und in einem umzäunten Stück Strand  wieder eingraben, um sie vor Wilderern zu schützen. Wir haben uns sofort super verstanden und abends durfte ich dann auch mitfahren.
Zufälligerweise sind am nächsten Abend ca 400 kleine Schildkröten ausgeschlüpft, die wir dann alle gleichzeitig freigelassen haben. Sah total lustig aus, wie sie schnurstracks ins Meer laufen, als ob sie genau wüssten wohin sie müssen.
Am nächsten Tag bin ich mit zwei Kumpels in eine Höhle in einem Felsen, von der ich von den Einheimischen erfahren habe. Um hinein zu kommen, musste man durch einen kleinen Eingang tauchen und wurde drinnen erst einmal von tausenden Krabben begrüßt.
Als wir drinnen waren beschlossen wir einen etwa 10m langen Gang richtung offenes Meer zu schwimmen. Dies erwies sich jedoch als Fehler, da die Felsen voller Seeigel waren und man wegen dem starken Wellengang hin und her gespült wurde. Die miesen Stacheln dieser Tiere bohren sich ins Fleisch und brechen dann ab. Ich hatte noch Glück und holte mir nur ein paar einzelne Stacheln und einen recht tiefen Schnitt am Fuß. Meine Kumpels jedoch waren an Armen und Beinen voll mit den spitzen Stacheln und konnten den Rest des Abends damit verbringen sie mit Nadel und Pinzette zu entfernen.

Dennoch fiel mir der Abschied vom Strand und den supernetten Menschen am Sonntag sehr schwer. Jedoch habe ich die Kontaktdaten mit den Einheimischen dort ausgetauscht und werde sie nach dem Semester auf jeden Fall noch einmal für eine Weile besuchen kommen.

Sonntag, 19. August 2012

Ausflug nach Tequila

Verrückt, inzwischen bin ich schon drei Wochen in Guadalajara. Die Zeit vergeht hier wie im Flug. Meine Woche sieht nun ungefähr wie folgt aus; Zur Uni muss ich nur montags und donnerstags, da ich einen Freitag-Kurs gestrichen habe, der einem anderen inhaltlich sehr ähnelt. Das klingt jetzt zwar nach einem recht lockeren Stundenplan, aber dafür hat man hier immer ziemlich umfangreiche Hausaufgaben zu machen, weshalb ich an meinen freien Tagen auch immer zumindest ein paar Stunden mit Texte lesen, Essays schreiben, usw, beschäftigt bin.
Aber die Inhalte sind echt interessant, weshalb es teilweise richtig Spaß macht. Im Fach "Enwicklung von sozialen und öffentlichen Projekten und Unternehmen" werden wir zum Beispiel in das ärmste Viertel Guadalajaras gehen und mit den Menschen dort zusammen ein Projekt entwickeln, sodass sich ihr Einkommen ein wenig verbessert.

Gestern fuhren wir mit einem Austauschstudenten-Programm nach Tequila, ein kleines Städtchen etwa zwei Busstunden entfernt, wo das typisch mexikanische Getränk hergestellt wird.

Bei der Agavenernte
Schon auf der Busfahrt fiel auf, dass rund um Guadalajara überall Agavenfelder sind, aus deren Saft der Tequila hergestellt wird. Bis zur Ernte müssen die Pflanzen ca 8 Jahre wachsen, anschließend werden sie gekocht, gepresst, gegärt und anschließend destilliert. So entsteht der weiße Tequila. Um den goldenen zu bekommen, wird er für längere Zeit in Fässern aufbewahrt.
Der Ausflug wurde von Stunde zu Stunde lustiger, da es zu jeder Sorte ein Pröbchen gab, das man natürlich nicht verwehren konnte. Auf der Rückfahrt haben dann fast alle selig geschlafen.

Montag, 6. August 2012

Mein erster All-Inclusive Urlaub und der erste Schultag

Von Freitag bis Sonntag machten wir einen von der Uni organisierten Kennenlern-Trip nach Puerto Vallarta. Das ist eine kleine Stadt direkt am Pazifik, wo wir (sehr turistisch) in einem 5-Sterne Hotel wohnten. Ziemlich gediegen war, dass man auch Coctails trinken konnte, so viel man wollte und direkt vom Pool aus. Wenn man sich "abkühlen" wollte, konnte man auch im 35 Grad warmen Pazifik schwimmen, während über einem Schwärme von Pelikanen flogen.
An einem Nachmittag habe ich auch mal eine kleine Wanderung ins Landesinnere gemacht, wo es nicht mehr so turistisch war. Die Landschaften hier sind echt wunderschön mit vielen verschiedenen Palmen- und Zitrusarten und vielen Tieren. Unter anderem sieht man auch auf vielen Bäumen riesige Exen. Ich muss mal nachschauen, was das genau für welche sind.

Sehr beeindruckend sind hier auch die Gewitter, die pünktlich jeden Abend gegen 20Uhr aufziehen. Den ganzen Tag über ist blauer Himmel und plötzlich zieht der Himmel mit Wolken zu und es fängt an zu blitzen, donnern und extrem zu regnen. Der Himmel ist fast durchgehend erhellt und so laute Donner hab ich glaub noch nie gehört.
Aber nach ein bis drei Stunden ist alles wieder vorbei, nur die Straßen gleichen noch eine ganze Weile eher Flüssen.

Jetzt sitze ich gerade auf dem Campus und warte bis meine letzte Unterrichtseinheit beginnt. Montags habe ich von 7 bis 20:30 Uhr Uni, jedoch mit mehreren längeren Pausen zwischendurch. Das ist nicht weiter schlimm, da man sich hier die Zeit recht gut vertreiben kann.
Zuerst war ich im Fitnessstudio, das extrem gut ausgestattet ist. Anschließend habe ich mich ein wenig im Schatten eines Zitronenbaumes ausgeruht und bin dann noch ein paar Bahnen im Freibad geschwommen.
Und Internet hat man auf dem ganzen Campus. Echt maravilloso hier!
Dienstags und mittwochs habe ich komplett frei, werde morgen daher noch einmal durch die Innenstadt mit den tausenden von Marktständen bummeln.